Milana hat nach ihrem Masterstudium vor knapp neun Jahren ursprünglich als SAP-Consultant bei SThree am Standort Düsseldorf begonnen. Inzwischen ist sie als Senior Sales Team Managerin im ECM-Bereich tätig und war schon zwei Mal in Elternzeit. Im Interview erzählt sie uns wie sie momentan ihren Alltag als Working Mom im Homeoffice gestaltet und wie sie von SThree dabei unterstützt wird.
1. Milana, danke, dass du dir die Zeit für uns nimmst. Nachdem zu Beginn der Pandemie im letzten Jahr die Kindergärten und Schulen bereits für einige Wochen geschlossen wurden, sind sie es nun erneut. Wie nimmst du die aktuelle Situation wahr?
Die letzten Wochen waren wirklich sehr herausfordernd. Ich arbeite von Zuhause gemeinsam mit zwei Kindern im Alter von zwei und fast vier Jahren und meinem Ehemann, der als IT-Berater tätig ist und mitten in einem Go-Live steckt. Die anfängliche Euphorie im Frühjahr 2020 über die zusätzliche gemeinsame Zeit ist nach ein paar Tagen etwas verflogen, als wir festgestellt haben, dass die Situation doch schwieriger ist, als ursprünglich gedacht. Um den Alltag und die Arbeit zufriedenstellend zu bewältigen, ist nämlich viel Organisationsgeschick gefragt. Mein Mann und ich sind nun nicht mehr nur ein Ehepaar, sondern auch Arbeitskollegen.
2. Was ist die größte Herausforderung bislang gewesen?
Bereits nach der ersten Woche habe ich gemerkt, dass ich mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen habe. Insbesondere das Gefühl nicht Herr über die Situation zu sein und dass eventuell eine Seite „zu kurz“ kommt war schwierig. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen, alles daran zu setzen, dass weder meine Kinder noch das Business unter der Situation leiden müssen. Ich habe nicht nur die Verantwortung für meine Familie, sondern auch für mein Team, das gerade noch in den Startlöchern steckt. Deshalb musste ich eine Lösung finden, um den Spagat zwischen beidem zu schaffen, was eine echte Herausforderung ist.
3. Wie organisieren dein Mann und du euren Alltag?
Wir setzen uns abends zusammen und gehen gemeinsam unsere Termine für den nächsten Tag durch und versuchen unsere Meetings so zu schieben, dass immer jemand für die Kinder da sein kann und sie beschäftigt sind. Falls das einmal nicht funktioniert, verlassen wir uns auch mal auf den TV und „Paw Patrol“ (lacht). Ich sehe die Situation mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Dennoch bin ich ein sehr positiver Mensch: Es nützt nichts jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Deshalb haben wir ausgemacht, dass jeder von uns zwei bis drei Stunden am Stück hat, um konzentriert arbeiten zu können – in dem Rhythmus wechseln wir uns bis in die Abendstunden ab. So klappt alles erstaunlich gut.
4. Haben dein Mann und du einen geregelten Tagesablauf momentan?
Grundsätzlich schon. Zum einen stimmen wir abends gegenseitig unsere Termine aufeinander ab. Mein Mann arbeitet morgens von 8 bis 10 Uhr. Ich nehme mir vor, dass ich meine Mails davor schon abgearbeitet habe. Ich bereite dann das Frühstück vor, sodass mein Mann nach seiner „Schicht“ sich kurz Zeit zum Essen nehmen kann. Dann habe ich Zeit zum konzentrierten Arbeiten, während mein Mann ein Auge auf die Kinder hat. Er kümmert sich um das Mittagessen, damit wir dann alle zusammen eine kleine Pause machen können. So wechseln wir uns über den Tag hinweg ab und haben uns mittlerweile gut arrangiert. Ihr könnt euch vorstellen, wie sehr wir uns auf die Wochenenden freuen, die werden dann voll und ganz ausgenutzt.
5. Das klingt fast danach, als hätten dein Mann und du tatsächlich Sprint-Phasen während eures Tages, sei es für die Arbeit oder die Kinder. Das kann man bestimmt auch für die Projekte im daily Business anwenden. Welche Tipps hast du außerdem für andere Mütter und Väter um die Extremsituation und den Spagat zwischen beiden Partien erfolgreich zu meistern?
Ich hatte am meisten mit meiner eigenen Erwartungshaltung zu kämpfen. Meine Ansprüche an mich selbst waren sowohl auf familiärer als auch auf beruflicher Seite sehr hoch. Dabei musste ich feststellen, dass wir Menschen einfach keine Computer sind, die 24/7 funktionieren können. SThree und mein Vorgesetzter haben mich in dieser Situation immens unterstützt. Mir wurden sehr viele Freiheiten und Flexibilität geboten. Die Floskel „Unternehmer im Unternehmen“ zu sein, passt momentan zu 100%. Ich kann mir meine Termine selbst legen und mich so organisieren, wie es mir persönlich am besten passt.
6. Welche Angebote von SThree hast du während der letzten Wochen gezielt genutzt? Welche Initiativen werden angeboten?
Ich habe zum einen unsere flexiblen Arbeitszeiten genutzt. Nachmittags habe ich mir bei gutem Wetter teilweise zwei Stunden genommen, um mit den Kindern eine kleine Fahrradtour zu machen oder jetzt im Winter eine Runde spazieren zu gehen. Die liegengebliebene Arbeit habe ich dann einfach abends erledigt. Außerdem haben wir Eltern während der Corona-Zeit acht zusätzliche Urlaubstage erhalten. Diese habe ich ebenfalls genutzt und habe so teilweise nur drei oder vier Tage pro Woche gearbeitet und mich an den freien Tagen der Woche voll und ganz auf die Kinder konzentriert oder mich um Dinge gekümmert, die liegen geblieben sind. Außerdem hat SThree die Option eines Sabbaticals angeboten. Jeder Mitarbeiter mit mindestens einem Jahr Betriebszugehörigkeit konnte 2020 ein bis zu drei Monate dauerndes Sabbatical mit 20% des aktuellen Grundgehalts in Anspruch nehmen. Dieses Angebot habe ich zwar nicht genutzt, kenne aber einige Mütter und Väter, die das wahrgenommen haben.
7. Hast du Tipps, wie man seine Kinder momentan am besten beschäftigt?
Oh ja, ich muss sagen, ich war schon immer kreativ, aber aktuell überrasche ich mich teilweise selbst mit meinen Ideen (lacht). Neben den üblichen Aktivitäten wie mit Wasserfarben malen, ganze Menüs kneten und Papierschnipsel bunt anmalen und zusammenkleben kann ich für Kinder, die besonders viel Spaß an Bewegung haben, auch folgendes empfehlen: Kleine „Parcours“ aufbauen und sie vor Herausforderungen stellen. Auch lustig: Wir haben unser halbes Wohnzimmer mit Matratzen ausgelegt und lassen die Kids turnen – besondere Situationen erfordern besondere Ideen. Wir haben auch das Glück einen Garten zu haben. Dieser ähnelt mittlerweile eher einem Spielparadies als einem Erholungsort.
8. Zum Schluss noch eine generelle Frage: Wie bringt man Karriere und Kind unter einem Hut?
Für mich stand schon zu Schulzeiten fest, dass ich mich nicht entscheiden möchte, ob Karriere oder Familie: Ich wollte schon immer BEIDES. Ich bin mir sicher mit dem richtigen Mind-Set und einer Extraportion Wille, Energie und Organisationsgeschick klappt das wunderbar. Sich bewusst zu machen, dass nach schweren Zeiten auch wieder gute kommen, hilft durchzuhalten und den Kopf nicht hängen zu lassen. Ich bin glücklich, wenn ich Karriere und Familie miteinander vereinen kann.
Es ist schön zu sehen, dass du nach wie vor mit einem positiven Mind-Set und einer gesunden Portion Humor an die Sache herangehst. Vielen Dank für deine offenen Worte und deine Zeit!
SThree versucht alle Eltern bestmöglich während der momentanen Situation mit einem Angebot aus flexiblen Arbeitszeiten, zusätzlichen Urlaubstagen, Arbeitsgruppen, Sabbaticals und mehr zu unterstützen.
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geschrieben von Nicola Maier